Internationale Dimension

Frankreich

Die französischsprachige Region in Afrika wird traditionell als Einflusssphäre Frankreichs angesehen. Seit den 1980er Jahren besteht zwischen Frankreich und dem Tschad ein Militärabkommen, wonach französische Truppen im Tschad stationiert sind und die einheimischen Streitkräfte unterstützen. Im gegenwärtigen innertschadischen Konflikt sieht Frankreich Präsident Déby als einzigen verlässlichen Partner an, der Stabilität im Tschad garantiert. Daher unterstützen französische Truppen ihn im Machtkampf, leisten logistische Aufgaben und liefern Geheimdienstinformationen. Ohne französische Unterstützung wäre Déby wohl längst gestürzt worden, womit wohl auch die Unterstützung der Darfur-Rebellen durch den Tschad weggefallen wäre.

China und die Vereinigten Staaten

Bereits im Jahre 2004 bezeichnete der Kongress der USA die Vorgänge in Darfur als Völkermord. Seitdem treiben die USA die internationale Reaktion auf den Konflikt voran. Dieses Engagement wird von Kritikern mit den Interessen der USA am Öl Darfurs erklärt bzw. mit dem Interesse, China den Zugriff auf dieses Öl zu verweigern. Auf chinesischer Seite wiederrum wird das Interesse am sudanesischen Öl der Grund dafür sein, dass China nur sehr zögerlich gegen den Sudan vorgehen will. China erhält seit Mitte der 1990er Jahre ungefähr 50 Prozent des sudanesischen Öls.

Nachbarn des Sudan

Eritrea und die Zentralafrikanische Republik (ZAR), weitere Nachbarn des Sudan, spielen ebenfalls eine Rolle. Während die ZAR vor allem im direkten Konflikt mit dem Tschad steht, wollte Eritrea in den 1980er Jahren von Darfur aus einen Zweifrontenkrieg gegen die sudanesische Zentralregierung führen. Eritrea wird voraussichtlich Partei des nächsten sudanesischen Konflikts sein. Im Osten des Sudan, also an der Grenze zu Eritrea, wird sich die süd- und west-sudanesische Konstellation aller Voraussicht nach wiederholen.