Am Mittwoch, den 24. Oktober, hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen dem Sicherheitsrat Bericht über die derzeitige Lage in Darfur erstattet. Darin äußert sich der Generalsekretär optimistisch, dass zwischen der sudanesischen Zentralregierung und dem Justice and Equality Movements unter Mohammad Bashar ein Friedensvertrag unterzeichnet werden könne. Verhandlungen, deren Ziel die Unterschrift von Bashar unter das Doha-Friedensabkommen ist, werden im November beginnen. Verwiesen wurde aber auch auf die Probleme, die es mit der Umsetzung des Abkommens zwischen sudanesischer Zentralregierung und dem Liberation and Justice Movement gebe (mehr hier). Den Rest des Artikels lesen >

Al Jazeera hat am 24. Dezember den Tod von Khalil Ibrahim gemeldet (hier). Ibrahim war Anführer des Justice and Equality Moments (JEM), einer der großen Rebellenfraktionen in Darfur (hier). Ein Profil von Ibrahim, der übrigens ein entfernter Verwandter des Präsidenten des Tschad, Idriss Deby, war, finden Sie auf den Seiten von Al Jazeera (Profil).

Der Sicherheitsrat hat sich nach langer Pause erneut mit der Situation in Darfur befasst (Pressemitteilung über die Sitzung).

Der Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen für Peacekeeping-Operationen, hat den Sicherheitsrat am Dienstag über die Fortschritte informiert. Er bezog sich vor allem auf den Friedensvertrag von Doha vom Juli 2011. Die Zentralregierung des Sudan hat mit dem Liberation and Justice Movement (LJM) den Wiederaufbau staatlicher Strukturen unter Teilnahme der Rebellen vereinbart. Dieser Aufbau gehe gut voran, auch dank der Hilfe der internationalen Gemeinschaft und UNAMID. Dennoch komme es vereinzelt zu Gefechten zwischen Soldaten und Rebellen. Bei einem Gefacht wurden am 10. Oktober drei Soldaten der UNAMID getötet.

Der sudanesische Vertreter bei den VN, der bei der Sitzung am Dienstag anwesend war, berichtete von den Anstrengungen seiner Regierung. So seien zwei Milliarden US-Dollar für Darfur bereitgestellt worden. Zu bedauern seien aber die weitreichenden Verschwörungen, die den Sturz der Zentralregierung in Khartum herbeiführen möchten. Er verwies insbesondere auf das Sudan People’s Liberation Movement – Northern Sector – eine Abspaltung der damaligen SPLM/A, die heute die Regierung im neuen Staat Südsudan stellt (siehe auch hier und hier und vor allem hier).

Ob sich damit die Lage langfristig beruhigt, bleibt zweifelhaft. So ist insb. die Teilnahme von nur einer Rebellenorganisation nicht ausreichend, um die Interessen aller am Konflikt beteiligten Parteien in einem umfassenden Friedensabkommen zu berücksichtigen.